Abu Dhabi, VAE

By In Far Away

Jetzt bin ich bereits das dritte Mal in Abu Dhabi und werde immer noch nicht so recht schlau aus dieser Stadt. Ein zweites Dubai ist es sicher nicht, dafür fehlt einfach der letzte Kick zum Größenwahn. Mit dem protzigen Palace Hotel und dem benachbarten Jumeirah at Etihad Towers gibt es gleich zwei Top-Hotels, die den Gegensatz aus Tradition und Moderne auf kurzer Distanz demonstrieren.

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Das Hyatt Capital Gate setzt architektonisch sogar noch eins drauf, liegt dafür aber etwas ab vom Schuss. Doch was geht außer Hotels sonst im Wüsten-Emirat? Ein orientalischer Souk ist jedenfalls nicht auszumachen. Also genießen wir erst einmal den wunderschönen Sandstrand am Palace Hotel. Der gegenüber bei Etihad ist wirklich nur ein dünner Streifen und folglich schnell belegt. Dafür gibt es im 62. Stock die elegante Ray´s Bar. Der Ausblick auf die Wolkenkratzer der Stadt kann sich durchaus sehen lassen, wenn auch Alkohol und Emirate nach wie vor eine eher einsame und teure Kombination ist.

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Spätestens nach 2 Tagen Hotel und Strand bin ich wundgelegen, also leihe ich mir einen Wagen und kümmere mich um die zwei echten Highlights der Stadt.

Fangen wir traditionell mit der größten Moschee der Vereinigten Arabischen Emirate an, der Scheich-Zayid-Moschee. Das Bauwerk wurde erst 2007 eröffnet und bietet Platz für 40.000 Gläubige!  Marmor, Blattgold, Swarovski Kristalle. Alles was kostet, ist hier garantiert verarbeitet. Von außen glänzen die weißen Kuppeln am stahlblauen Himmel. Innen beeindruckt mich vor allem die Weitläufigkeit. Nichts als Teppiche und Kronleuchter.

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Die Schar der Touristen ist gut an den weißen Gewändern (Männer) und schwarzen Abayas (Frauen) auszumachen. Allein die Kluft sorgt für jede Menge gute Laune und Schnappschüsse, schließlich wollen die sozialen Medien gefüllt werden. Besonders am späten Nachmittag verbreitet sich eine einzigartige Atmosphäre. Die Sonne knallt nicht mehr ganz so gnadenlos und erzeugt spannende Schatten auf diesem gewaltigen Monument. Selbst wenn man in Dubai wohnt, lohnen die 160 Kilometer zur Scheich-Zayid-Moschee als Tagesbesuch.

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Doch wir sind in den Emiraten, es leben die Gegensätze! Also raus nach Yas Island, direkt auf die Rennstrecke. Hier liegt mein eigentliches Lieblingshotel der Stadt, was vielleicht mit der Ähnlichkeit zur Münchner Allianz Arena begründet ist. Das Yas Viceroy Abu Dhabi. Extravagant von der Lobby bis zum Pool. Die Suiten alle mit Blick auf den Yas Marina Circuit samt Yachthafen. Das Interieur organisch und futuristisch zugleich. Dieses Hotel knallt raus und strahlt am Abend alles andere weg.

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Das alljährliche Formel 1 Rennen ist der eigentliche Höhepunkt hier draußen. Dann ist auch endlich mal was los im Wüstenstaat. Eigentlich bin ich ja kein großer F1-Fan, aber die familiäre Atmosphäre hat Picknickcharakter und ist auch mit Fußball & Co. nicht zu vergleichen. Zudem legen die Scheichs mit Konzerten internationaler Bands noch ordentlich eins drauf. Depeche Mode und Muse, alles inklusive im Eintrittspreis. Wer mit Kids unterwegs ist, dem sei noch die benachbarte Ferrari World empfohlen. Sehr cooles Gebäude, überraschenderweise in Rot, dazu Achterbahn und ausgestellte Formel 1 Boliden.

Doch nach 2 Tagen zieht es mich glatt in die Wüste. Und das sollte sich lohnen. Etwa 200 Kilometer von Abu Dhabi entfernt liegt das Luxus-Resort Qasr Al Sarab, eines der schönsten Hotels der Welt.

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Allein die Lage inmitten der gigantischen Sanddünen der Liwa Desert ist die Anreise wert. Das Hotel selbst gleicht einem überdimensionalen Wüsten-Fort mit vielen Türmen und Mauern. Die Zimmer sind detailverliebt mit orientalischen Accessoires gestaltet und mit kleinen Gärten oder Terrassen ausgestattet. Einen Geländewagen braucht man für die Strecke definitiv nicht, denn der Teer bringt einen direkt vor die Haustür. Da auf den Straßen nix los ist, schafft man es locker in 2 Stunden bis zur Rezeption. Doch fahrt nicht zu schnell, Allah sieht alles und hat reichlich Kameras aufgestellt.

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Die nächsten 3 Tage bestehen aus Dünenwanderungen, vorzugsweise zum Sonnenauf- und untergang sowie ausgiebigen Pooleinheiten. Lesen in der eigenen Bibliothek, Cocktail schlürfen auf der Dachterrasse und schlemmen wie die Scheichs.

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Das beste Frühstücksbuffet mit den besten Brioches. Doch um noch eins draufzusetzen bucht man sich im Al Falaj ein. Das ist ein Beduinenlager inmitten der Dünen. Hier wird gegrillt und gefuttert, bis der Teppich scheuert. Unzählige Gänge werden serviert. Soviel kann kein Mensch essen. Dazu Wein bis zum abwinken. Hatte etwas die Sorge, dass meine Kreditkarte in Turbulenzen geraten könnte, aber mit 130 €/Person seid ihr dabei. Once in a Lifetime, also lasst euch nicht lumpen.

Andre_Gebel_turnagain

Mehr Arabien-Feeling gibt es in meinem Reisebericht über den Oman.

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  1. […] Noch mehr Arabische Halbinsel gibt es in meinem Reisebericht über Abu Dhabi. […]

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