Der weiche Pulverschnee knirscht unter den Schuhen, die Sonne streichelt mein Gesicht und vor mir liegt die kitschigste Kulisse, die Amerika je geschaffen hat. Der Bryce Canyon ist im Winter kaum zu ertragen, so malerisch türmt sich der Schnee auf den roten Sandstein-Türmen, die senkrecht in den blauen Himmel ragen.
Wer die Magie spüren und erleben will, der sollte in die Schlucht hinabsteigen und auf dem Queens Garden Trail zwischen den Felsnadeln umherlaufen.
Der pittoreske Wanderweg schlängelt sich vom Sunrise zum Sunset Viewpoint und ist im Winter vorzugsweise mit Grödeln, einer Art Steigeisen, zu begehen, die einem den nötigen Grip auf den steilen Passagen garantieren.
Dabei vergehen 5,7 Kilometer Wegstrecke wie im Flug, da es immer wieder neue Perspektiven zu entdecken gibt und man von der Motivvielfalt schier erschlagen wird.
Während der Nationalpark im Sommer restlos überlaufen ist und man mit einem Shuttle von A nach B gefahren wird, hat man im Winter dieses Märchenland für sich allein.
Noch ein letzter Blick auf das Amphitheater vom Sunrise Point und weiter geht es ins 80 Meilen entfernte Springdale, wo ich mich in den Bungalows at Zion für die nächsten Tage einquartiere. Ich beziehe das zweistöckige Tiny-House mit Namen Mariposa, und habe die Felswände des Zion Canyon quasi als Kulisse vor jedem meiner Fenster.
Im Obergeschoss gibt es für Schreiberlinge extra ein „Workspace“ mit Balkon und Ledersofa, während sich im Erdgeschoss Schlafzimmer, Bad, Küche und eine Sitzecke befinden.
Mit der Mikrowelle und der Keurig Kaffeemaschine kann man kulinarisch sogar überwintern, doch in Anbetracht von vielen guten Restaurants, wäre das fast ignorant. Ich entscheide mich beim Dinner fürs „Fine Dining“ im Switchback Grille und setze morgens auf Rührei mit Toast, Speck und Avocado im Park House Café, bevor es zum Wandern in den Zion Nationalpark geht.
Zunächst gilt es sich einen Überblick zu verschaffen, und was könnte dazu besser passen als der Canyon Overlook Trailhead, dessen Einstieg sich kurz hinter dem historischen Mount Carmel Tunnel von 1930 befindet. In strammen 30 Minuten erreicht man einen schönen Aussichtspunkt, der das Zion Tal im Landscape-Modus präsentiert.
Danach geht es zur Zion Lodge, um dem Emerald Pools Trail zu mehreren kleinen Pools und Wasserfällen zu folgen, bevor ich mich an den Rand zur Schlucht der Narrows wage, die leider heute gesperrt sind.
Für die halsbrecherische Wanderung auf den Angels Landing braucht man übrigens mittlerweile eine Genehmigung, sonst ist am Scout Lookout bereits Schluss. Ich hatte vor 6 Jahren das Vergnügen auf diesen Aussichtsgipfel steigen zu dürfen und kann diese genehmigungspflichtige Schwindelattacke nur jedem als „Once in a lifetime“- Erlebnis ans Herz legen.
Diesmal beschränke ich mich allerdings aufs Genusswandern und genieße die Zeit in meinem Bungalow at Zion, wo der nächste Sonnenaufgang schon auf mich wartet.
Ein kleiner Geheimtipp liegt mit dem Snow Canyon State Park übrigens keine 45 Autominuten von Zion entfernt. Hier trifft man auf eine spektakuläre Landschaft aus roten und weißen Felsen und kann über versteinerte Dünen, den Petrified Dunes, von einem Aussichtspunkt zum nächsten wandern.
Dieser Artikel entstand auf Einladung der Bungalows at Zion in Springdale.
[…] Canyon Jordaniens vor der Haustür. Die Schlucht ähnelt jedoch eher den berühmten Narrows im Zion Nationalpark, auch wenn der Fun & Adventure Charakter um Einiges höher liegen dürfte. Nicht umsonst packt […]