Oslo ist modern und herrschaftlich zugleich. Oslo ist sauber und elegant, weltoffen und kulturell beeindruckend. Oslo zählt zu den europäischen Großstädten mit der höchsten Lebensqualität und passt in keine Schublade. Überall wird Sport getrieben und der Oslofjord wird als Spielwiese zum Segeln, Baden, Saunieren und Kanufahren genutzt, während an langen Sommerabenden gerne auch mal durchgefeiert wird. In Oslo ist im Sommer immer etwas los und Events und Festivals geben sich die Klinke in die Hand.
Es gibt Einiges zu sehen und Vieles zu erleben, so dass man möglichst zentral in diesem Epizentrum übernachten sollte. Aufgrund der überragenden Lage zwischen Königspalast und der Einkaufsstraße Karl Johans Gate, fiel mir die Wahl mit dem Karl Johan Hotel nicht allzu schwer, da der Prunkbau vis-à-vis zum berühmten Parlamentsgebäude liegt.
Besser kann man sich nicht stationieren, denn alle Sehenswürdigkeiten sind fußläufig erreichbar, was nicht heißen soll, dass man in Oslo nicht zum Laufen kommt.
Etwa 17 Kilometer sind es pro Tag, die ich beim Bummeln zwischen Museen, Hafenbecken, Parks und den diversen Einkaufsstraßen zurücklege und eines lässt sich sofort feststellen: Oslo ist architektonisch von einer konsequenten Klarheit aufgebaut. Dem einen oder anderen mag das vielleicht etwas zu kühl erscheinen, doch fürs Auge wird hier Einiges geboten, wie zum Beispiel das nagelneue Munch Museum, welches auf 26.000 Quadratmetern und elf Ausstellungsflächen, die Bilder und Skulpturen des berühmten Künstlers Edvard Munch zeigt.
Es ist das weltweit größte Museum, das einem Einzelkünstler gewidmet ist und natürlich ist auch der berühmte Schrei zu sehen, der gleich in dreifacher Ausführung als Gemälde, Zeichnung und als Print auf einer Sonderfläche aushängt.
Damit auch noch die nächste Generation Freude an Munchs Werk hat, ist stets nur eine Version sichtbar, während die zwei anderen Exponate hinter einer schwarzen Wand verborgen bleiben. Gleich eine ganze Galerie widmet sich Munchs Privatleben, wo Hologramm-Scheiben und Tonaufnahmen für Interaktivität sorgen, während seine Bilder gerne auch mit schauriger Musik akustisch untermalt werden.
Das Munch Museum begeistert nicht nur inhaltlich, sondern fasziniert als futuristisches Gebäude mit Nobel-Restaurant und Skybar, was gleichfalls für die Oper gilt, die Filmregisseur Christopher Nolan als Kulisse seines Spielfilms Tenet diente.
Dabei versteht sich das Musikhaus als Erlebnisstätte, denn wo sonst kann man einem Opernhaus aufs Dach steigen oder den Maskenbildnern und Schneiderinnen bei der Arbeit zusehen?
Wem sich die Gelegenheit bietet, der sollte unbedingt eine Aufführung besuchen, um auch den Konzertsaal von innen zu erleben. Die Inszenierungen sind oft modern und extravagant, was insbesondere für den Ballettklassiker A Swan Lake gilt, wo das Ensemble den zweiten Akt in einem gut gefüllten Wasserbecken tanzt.
Am Abend zieht es mich in den modernen Stadtteil Aker Brygge, der Kulturstätten, Restaurants und Einkaufsläden rund ums Hafenbecken kombiniert.
Ganz in der Nähe befinden sich übrigens auch das Nobel Peace Center und das neu eröffnete Nationalmuseum. Ich drücke mich jedoch vor einer Überdosis an Kultur und genieße stattdessen norwegischen Lachs auf Trüffelpüree im Restaurant The Salmon.
Mindestens genauso schmackhaft ist das Frühstück im Karl Johan Hotel, welches nicht nur bei den eigenen Gästen sehr beliebt ist.
Besonders das frische Landbrot und die warmen Brötchen haben es mir angetan, so dass ich jeden Morgen aus der kleinen Mahlzeit einen ausgewachsenen Brunch kreiere.
Danach bin ich fit und gut gestärkt, um zum Königspalast zu spazieren, der von einem schönen Schlosspark eingebettet ist.
Außer der Wachablösung der königlichen Garde, lässt sich hier nicht viel bestaunen, so dass ich durch die Villenviertel Uranienborg und Biskeby schlendere, die sich bis zum Vigeland Skulpturenpark erstrecken.
Hier lässt es sich leben, was übrigens auch für die Museumshalbinsel Bygdoy gilt, auf der man wunderschöne Wanderungen unternehmen kann. Mit der Fähre geht es anschließend zurück zum Rathaus, wo in unmittelbarer Nähe die Akershus Festung liegt, die wie eine Trutzburg in den Oslofjord hineinragt.
Hier wirkt Oslo eindeutig historisch, was im krassen Gegensatz zum neuen Barcode District steht, wo moderne Wolkenkratzer Futter für die Fotografen liefern.
Auch der Einkaufsbummel kommt in Oslo nicht zu kurz, dafür sorgt allein schon die Boutiquenmeile Karl Johans Gate, die von luxuriös bis preisbewusst, für jeden etwas bietet. Wer es eher alternativ und lässig mag, dem empfehle ich einen Abstecher zum Oslo Street Food Market oder zu den Modeläden des Szeneviertels Grünerlokka. Hier präsentiert sich die Stadt tatsächlich etwas anders, auch wenn man auffällige Grafitis oder abgeranzte Kneipen vergebens sucht und das ist gut so. Oslo, ist eine Stadt zum Leben und zum Wohlfühlen, die für mich zu den absoluten Top-Adressen in Europa zählt.
Dieser Artikel entstand auf Einladung des Karl Johan Hotel in Oslo. Vielen Dank liebe Pia Meinstad-Moen für die tolle Organisation.